Durch die Corona Pandemie arbeiten mehr Menschen im Homeoffice. 

Seitdem suchen vermehrt Menschen Hilfe für ihre Stimmbeschwerden in logopädischen Praxen. Durch zahlreiche Telefon- oder Videokonferenzen entstehen viele Stimmprobleme wie Verspannungen, Druck- oder Kloßgefühl im Hals und auch Heiserkeit. Lassen Sie es nicht so weit kommen.

Die Stimmexperten der deutschen Vereinigung für Atemrhythmisch Angepasste Phonation geben Ihnen Tipps, wie Sie diese Beschwerden vermeiden können:

1. Machen Sie es sich bequem. Richten Sie sich einen Steharbeitsplatz ein, das geht mit einem Laptop ganz leicht auf einem Bücherstapel oder Holzkästchen. Vielleicht lohnt auch die Investition in eine “professionelle” Lösung. 

2. Wenn sitzen, dann mit geradem Rücken. Gewicht auf beide Sitzhöcker verteilen.Das Sitzen auf einem flexiblen Ballkissen hält Ihren Körper in Bewegung.

3. Denken Sie an Bewegung. Nutzen Sie die Stummphasen in der Konferenz, um sich im Raum zu bewegen und aufzustehen oder auch mal aus dem Fenster zu gucken. Kreisbewegungen mit der Hüfte auf der Sitzfläche bringt dem Körper auch schon eine veränderte Haltung. Sie „rosten“ dann nicht ein.

4. Vermeiden Sie den sogenannten WC-Entenhals (also das Abknicken der Halswirbelsäule im Nacken, das Kinn ist dabei zu weit nach vorne gestreckt). Eine angespannte Nackenmuskulatur wirkt sich negativ auf die Stimme aus.

5. Wenden Sie den Blick zwischenzeitlich vom Bildschirm ab, damit der Atem wieder richtig fließen kann. Zuviel Fixierung im Blick lässt den Atem stocken.

6. Achten Sie auch bei Tonproblemen darauf, nicht zu laut oder zu druckvoll zu sprechen. Meistens liegt es an der Technik und nicht an Ihrer Sprechlautstärke, und technische Probleme brauchen technische Lösungen.

7. Nutzen Sie ein Headset, das verbessert die Tonqualität und verschafft Ihnen mehr Bewegungsfreiraum. Wenn Sie Ihre eigene Lautstärke dabei schlechter einschätzen können, so versuchen Sie folgenden Trick: Eine Seite der Kopfhörer hinter das Ohr schieben, so dass das Ohr etwas nach vorne kommt, so reguliert sich die eigenen Sprechlautstärke automatisch.

8. Wie im richtigen Leben auch mal befreit auflachen, dem Gegenüber deutlich zeigen, dass man verstanden hat. Es besteht manchmal die Neigung, online mit “Kaninchenblick” in die Kamera zu sehen. 

9. Achten Sie auf eine angemessene Kleidung, in der Sie sich auch wohlfühlen. Homeoffice ist auch eine Arbeitssituation.

10. Statt mit Nachdruck deutlicher werden zu wollen, um sich „durchzusetzen“ oder zu Wort zu kommen, die Gestik benutzen. Winken, statt brüllen!

11. Lächeln entspannt und baut eine freundliche Beziehung zu den Anderen auf.

12. Achten Sie beim Sprechen doch einmal auf die Wortendungen und legen Sie mehr Energie auf die Konsonanten.

Wenn Sie Ihre Stimme trainieren möchten, so besuchen Sie einen unserer Schnupperworkshops, die es zur Zeit auch als Onlineworkshop gibt oder arbeiten Sie mit unseren AAP- Übungskärtchen.